Am Montag habe ich selbst auf O’Malley gesessen. Auch noch mit Sicherungsleine und ich bin nicht getrabt. Er lag so schwer auf dem Zügel, dass ich Schwierigkeiten hatte, mit ihm auch nur irgendwie über die Zügel zu kommunizieren. Deshalb wurde daraus dann eine Einheit „Runter vom Zügel“, bei der ich versucht habe ihn dazu zu bekommen, sich nicht so auf den Zügel zu legen und eine feine Kommunikation zu ermöglichen. Das war so semi erfolgreich. Deshalb habe ich dann gleich am Dienstag nachgelegt und mit ihm vom Boden aus weiter daran gearbeitet und so lange mit ihm anhalten und losgehen geübt, bis er seinen Kopf selbst getragen und auf ein minimales Signal vom äußeren Zügel reagiert und angehalten hat.

Auf feine Hilfen zu reagieren, ist mir sehr wichtig. Ich habe einfach keine Lust ständig mit meinem Pferd diskutieren und gleichzeitig ein Krafttraining absolvieren zu müssen. Da mein Ziel ist später am Rind mit ihm zu arbeiten muss das ganze auch einfach mit einer guten Kommunikation passieren, bei der er mitdenkt, und sich. selbst um seine Gliedmaßen kümmert. Und wichtiger noch, die Zusammenarbeit ist einfach schöner wenn man nicht diskutieren muss, sondern einfach sagt, „Hey, halt mal an.“ und dein Pferd sagt „Alles klar.“. Und nicht „Es wäre totaaal schön wenn du jetzt oder in 25 Metern anhalten könntest, also wenn es für dich okay ist“ und dein Pferd sagt „Mhhh, da hab ich gerade keinen Bock drauf, und überhaupt, warum soll ich anhalten?“. Hier kann man jetzt beliebige andere Kommandos eintragen.

Und da wären wir dann jetzt bei dem anderem großen Thema. Wir haben eine Haaranalyse machen lassen weil O’Malley wieder angefangen hat Äppel zu fressen und irgendwie ständig gestresst ist während Vic immer wieder diese Synapsenkurzschlüsse hat, wo er von jetzt auf gleich vollkommen ausflippt. Das Ergebnis: Bei Vic ist alles okay, wie auch bei dem Thema mit den Stuten sitzt das Problem zwischen den Ohren. Manchmal wäre es schön, wenn man ihm nur etwas geben müsste und ein Verhalten damit endet. Zumindest für unsere Nerven, vor allem für meine. Denn wenn er so einen Kurzschluss bekommt, wenn meine Frau mit ihm arbeitet, oder auf ihm sitzt, ist das nicht lustig. Durch ihre Schlaganfälle hat sie eh schon Gleichgewichtsprobleme und kann nicht mehr so viel Kraft aufbringen. Wenn sie dann auf ihm sitzt, ist meine Sorge, ob sie dann oben bleiben kann.
Bei O’Malley sieht die Sache anders aus, der ist kaputt. Okay, nicht kaputt, aber da sind eine ganze Reihe von Werten nicht gut. Besonders starke Ausreißer sind Molybdän, Strontium und Calcium, an der Grenze zu „Nicht gut“ bzw. leicht im niedrigen Bereich sind Kobalt und Magnesium.
Bei Calcium wird angegebene, dass damit vielfach auch ein Vitamin D Mangel einhergeht. O’Malley steht beim kleinsten Sonnenstrahl sofort in selbigen. Das heißt er ist nicht nur einfach ein Sonnenanbeter, sondern, wir sehen hier die Auswirkungen eines Mangels, den er zu kompensieren versucht. Die meisten anderen Mangelsymptome, die zu Calcium angegeben werden, weißt er glücklicherweise nicht auf, wobei er schon zu Hautproblemen neigt, Hyperaktivität könnte man ihm durchaus auch unterstellen und seine Schnapperei, die, wenn man sie mal genau beobachtet, zumindest gefühlt mitunter unbewusst passiert ließen sich auch zum Teil damit erklären.
Magnesium ist interessant. hier sind unter anderem Mangelsymptome nervöse Ticks (neuromuskuläre Erregbarkeit) und Nervosität. Der Wert ist so gerade eben im niedrigen Bereich, aber die beiden vorgenannten Symptome hat er definitiv und sehr ausgeprägt.
Kobalt ist noch im Normalbereich, allerdings am unteren Ende. Da ein Mangel unter anderem zu Gewichtsverlust führen kann müssen wir hier aber ein Auge drauf haben. Vor allem unter der Berücksichtigung, dass wir im letzten Jahr schon einiges an Training gemacht haben und er Muskulatur aufgebaut hat und immer genug Futter hat, dass er aufhört zu fressen wenn er satt ist, aber seit der letzten Pferdewaage gerade einmal 7 kg zugenommen hat. Bei einem Pferd, dass 15 Jahre alt ist, mag das okay sein, bei einem 5 jährigen, der immer noch wächst und Masse aufbaut, ist das etwas, dass man durchaus kritischer hinterfragen sollte.
Ein Mangel an Molybdän kann kurzgesagt Gichtanfälligkeit erhöhen.
Ein Strontiummangel ist nicht bekannt, aber es unterstützt den Calciumstoffwechsel, deshalb ist das dennoch nicht unwichtig für uns.

Als erste Maßnahme geben wir O’Malley nun Hafer. Wenn wir Glück haben reicht das schon als Katalysator aus, um die anderen Stoffe besser aus dem Gras und Heu zu verwerten und damit die Mängel zu beseitigen. Wenn in ca. 4 Wochen keine deutliche Änderung eintritt werden wir eine Blutprobe ziehen um zu prüfen ob und wie sich die Werte geändert haben.

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