Das war schon ein ganz schön aufregender Moment, als unsere Bereiterin sich das erste Mal O’Malley angenommen hat. Zuerst hat sie ihn an die Doppellonge genommen um zu schauen wie er sich so gibt. Das führte meinerseits zu einem „Das hat er noch nie gemacht!“-Moment. Denn O’Malley ist zwar durchaus kein langsames Pferd, aber er ist faul was das ausflippen angeht. Diese Energie spart er sich in der Regel auf. Während man Vic in der Halle frei laufen lässt und er wie ein eine gespannte Feder losflitscht sobald man sie loslässt ist O’Malley eher so, „Ja und jetzt?“. Nur dieses Mal hatten wir kein „Ja und jetzt?“ sondern ein „Kopf zwischen die Beine und Rodeo“ an der Doppellonge und anschließend rannte er wie geisteskrank los. Das war neu, das war unerwartet, „das hat er noch nie gemacht!“.

Unsere Bereiterin nahm das sportlich, hat ihn aus seinem Wahn herausgeholt und meinte dann, dass sie sich dann jetzt ja raufsetzen kann. Eier hat sie. Das muss man ihr lassen. Aber noch viel mehr hat sie Ahnung, Erfahrung und ein gutes Gespür, denn mein Pony war so lieb und hat so gut zugehört, dass sie ihn zum Ende hin auch schon getrabt ist. Das ganze natürlich erst einmal mit Sicherung durch mich am Boden mit einer Longe. Diese haben wir aber nur als Notbremse. Gesteuert und Gelenkt wird von unserer Bereiterin.

Was mich natürlich stolz gemacht hat war das Lob, wie gut wir ihn vorbereitet haben. Denn natürlich habe ich da schon öfter drauf gesessen und war mit ihm sogar schon einmal im Gelände. Allerdings immer an einem Sicherungsseil und nur als Beifahrer damit er sich schonmal daran gewöhnen kann wie das so ist mit jemanden drauf. (Ich werde soweit möglich einige Sachen aufarbeiten, deshalb kann es gut sein, dass es dazu später einen eigenen Beitrag gibt)
Das haben wir uns vom Beritt von Vic abgeguckt und die Dinge, die wir da begleitend machen sollten schon mal mit O’Malley vorbereitet.

Damit O’Malley nicht nur einmal die Woche jemanden auf dem Rücken hat, funktioniert unser Beritt so, dass er einmal die Woche von unserer Bereiterin gearbeitet wird und wir dann schauen, dass wir ein bis zwei mal zusätzlich das Gleiche mit ihm nacharbeiten. Und so habe ich am Samstag dann auch auf meinem Pferd gesessen und bin ihn das erste Mal selbst getrabt. Das war ein aufregender Moment für mich und ein ziemlich wackliger für uns beide. Denn man merkt, dass der Gute mit Reiter noch nicht wirklich ausbalanciert ist, woher auch, und ich muss zugeben, dass man merkt, dass ich deutlich weniger Reitstunden auf dem Tacho habe wie unsere Bereiterin. Wir haben gewiss ein furchtbares Bild abgegeben, aber gut, es war unser erstes Mal, und dafür war es toll!
Ich bin ziemlich motiviert und das Pony war heute ziemlich müde. Auch wenn das körperlich gestern nicht so anstrengend war, man merkt, dass der Gute ganz schön was zum nachdenken hatte.

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